10 Überlebenstipps für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Lehrerin vor Tafel mit aufgemalten starken Armen

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Das Lehramtsstudium neigt sich dem Ende zu und das Referendariat steht vor der Tür. Fachlich sind Sie bestens gerüstet für den Schulalltag. Damit nun aber auch wirklich (fast) gar nichts mehr schiefgehen kann, sollten Sie unbedingt diese 10 Überlebenstipps beachten!

Inhalt
  • Austausch mit Kolleginnen und Kollegen
  • Energievampire meiden
  • Schule und Freizeit trennen
  • Notfallsnack parat haben
  • Büromaterialien beschriften
  • Nein sagen lernen
  • Mappe für spontane Vertretungsstunden
  • Es muss nicht immer perfekt sein
  • Gute Organisation
  • Humor

1. Austausch mit Kolleginnen und Kollegen pflegen

Nicht nur zu Beginn der Lehrerlaufbahn ist es extrem hilfreich, engere Bande mit einigen Kolleginnen und Kollegen zu knüpfen. Da gute Teamarbeit auf Gegenseitigkeit beruht, muss hier zwar auch Zeit investiert werden, aber die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch oder dem Austausch von Ideen und Unterrichtsmaterialien ist sehr viel wert. 

Der Austausch muss aber nicht auf das eigene Kollegium beschränkt bleiben: Communities wie das Insta- oder Twitterlehrerzimmer punkten mit innovativen Anregungen für den Unterricht. Weitere Quellen für Unterrichtsmaterialien, Inspiration und Infos haben wir hier für Sie gesammelt.

2. Energievampire meiden

Wichtig ist dabei (online sowie im Kollegium), Menschen aus dem Weg zu gehen, die Ihnen Ihre Kraft durch ständig negative, überkritische oder ichbezogene Äußerungen rauben. Sie erkennen Energievampire daran, dass Sie sich nach Gesprächen mit ihnen regelmäßig ausgelaugt und schlecht fühlen. Energievampire trifft man z. B. in Lerngruppen, in denen sie alle mit ihren Worst-Case-Szenarien herunterziehen, betonen, wie wenig sie verstehen, dafür Trost und Aufmerksamkeit suchen, und schlussendlich doch immer ganz gut abschneiden. 

3. Schule und Freizeit trennen

Im Lehrerberuf ist es extrem schwer, Beruf und Freizeit zu trennen. Vorbereitungen und Korrekturen werden häufig – aus Platz- und Computermangel – zu Hause erledigt. Dazu kommt die Erreichbarkeit für Schule und Eltern per Mail und Telefon. Es ist deshalb umso wichtiger, zumindest etwas Abstand zur Arbeit zu schaffen. Wer keinen Platz für ein separates Arbeitszimmer hat, kann sich mit Raumteilern etwas abschirmen. In unserem Beitrag „Erreichbarkeit von Lehrerinnen und Lehrern“ geben wir Tipps, wie Sie den Anforderungen gerecht werden können, ohne spät abends noch mit Schulbelangen konfrontiert zu werden.

4. Notfallsnack parat haben

Klingt banal, ist manchmal aber wirklich überlebenswichtig: Deponieren Sie in der Schule oder Ihrer Tasche immer einen Notfallsnack. Am besten gleich zwei, z. B. einen Müsliriegel als Energieschub und einen Seelentröster wie Schokolade. Vielleicht hat ja auch mal ein Kollege/eine Kollegin Bedarf. Hier haben Sie dann definitiv einen großen Stein im Brett :)

5. Büromaterialien beschriften

Im Lehrerzimmer verschwindet bestimmt nichts böswillig, aber es verschwindet …
Es mag etwas kleinlich wirken, aber wer an seinen Büromaterialien hängt, sollte sie besser beschriften. Professionell mit einem Etikettendrucker (dieser lohnt sich für die Organisation der eigenen Unterrichtsmaterialien meist sowieso) oder einfach mit einem Stift. Das gilt übrigens auch für die Dinge im Kühlschrank. Weniger wegen der Gefahr, dass Ihnen jemand etwas wegisst, sondern eher, um Kühlschrankmumien zu vermeiden. 

6. Nein sagen lernen

Im Referendariat und auch später ist es gut und richtig, sich einzubringen und Dinge auszuprobieren. Dabei entstehen Verbindungen zu Kolleginnen und Kollegen und Sie sammeln Erfahrungen. Sie müssen aber im Blick behalten, ob Sie die Zusatzaufgaben zeitlich unterbringen können. In manchen Kollegien gibt es Personen, die unliebsame Aufgaben gerne auf die Neuen abwälzen, die noch nicht einschätzen können, was sie auch ablehnen dürfen. Üben Sie deshalb auch, nein zu sagen, wenn es zu viel wird. 

7. Mappe für spontane Vertretungsstunden

Vertretungsstunden kommen häufig unerwartet und in Fächern und Klassen, die Sie gar nicht unterrichten. Für diesen Fall ist es sinnvoll, sich eine Mappe mit Ideen anzulegen, die Sie in diesen Stunden anwenden können. Einige Anregungen für den Inhalt finden Sie im Beitrag „Vertretungsstunden meistern“. 

8. Es muss nicht immer perfekt sein

Ok, dieser Tipp gilt eigentlich erst nach dem Referendariat, denn währenddessen sind Feuerwerksstunden mit hohem Vorbereitungsaufwand gefragt. Danach ist das aber schlichtweg nicht mehr möglich, wenn Sie sich nicht kaputt machen wollen. Es gibt Stunden, in denen Sie auch mal nur Unterricht mit dem Lehrbuch machen. 

9. Eine gute Organisation macht vieles leichter

Ein durchdachtes analoges wie digitales Ablagesystem, der passende Schulplaner, Ordnung auf dem Schreibtisch und gute Aufbewahrungslösungen für Unterrichtsmaterialien sind wichtige Stützpfeiler für eine gute Organisation. Und diese ist die Basis für ein gelungenes Zeitmanagement, denn Zeit ist die wertvollste Ressource im Referendariat!

Weitere Tipps von Lehrerinnen und Lehrern gibt`s im Beitrag „Schulalltag organisieren leicht gemacht“. 

10. Humor 

Auch, wenn die Zeit zu Beginn stressig sein kann – bewahren Sie sich Ihren Humor. Dieser ist auch im Unterricht ein guter Verbündeter, um einen Draht zu Ihrer Klasse zu bekommen. Im Lehrerzimmer darf er sich manchmal auch in dunklerem Gewand zeigen ;-)