Hilfreiche Ansätze der Montessori-Pädagogik für den Unterricht
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Häufig gestellte Fragen zur Montessori-Pädagogik
Was ist die Montessori-Pädagogik?
Die Montessori-Pädagogik ist eine Lehrmethode, die auf das Sammeln von eigenen Erfahrungen und aus dem daraus resultierenden selbstständigen Erlernen basiert. Frei nach dem Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun!“ nehmen Pädagoginnen und Padagogen eine passive Rolle ein und greifen nur lenkend und hinweisend in die Entwicklung des Kindes ein.
Was macht Montessori aus?
Die Montessori-Pädagogik ist darauf ausgelegt, dass Kinder selbstbestimmt und im eigenem Tempo für sie interessante Themen erlernen können. Dafür stellt die Schule ein umfassendes Lernumfeld mit unterschiedlichsten Themengebieten zur Verfügung. Zusätzlich motivieren Lehrkräfte die einzelnen Kinder sich mit den Lehrinhalten auseinander zu setzen.
Welche Methoden beinhaltet die Montessori-Pädagogik?
Die Montessori-Pädagogik setzt vor allem auf Freiarbeit, projektbasiertes Lernen und offenem Unterricht. Dabei kommt speziell entwickeltes Montessori-Material zum Einsatz, welches das selbstständige Lernen der Kinder unterstützt. Zusätzlich wird auf Leistungsdruck verzichtet, damit jedes Kind seine eigenes Lerntempo verfolgen kann.
Wer war Maria Montessori?
Maria Montessori (1870-1952) war eine italienische Ärztin, die 1907 das Kinderhaus „Casa Dei Bambini“ in Rom leitete. Unter anderem dort entwickelte Sie die nach ihr benannte Montessori-Pädagogik.
Montessori-Material: Sensomotorische Lehrmittel mit Aufforderungscharakter
Neben den öffentlichen Schulen gibt es in Deutschland Schulen mit freier Trägerschaft. Darunter fallen v. a. konfessionell geprägte Schulen und Schulen mit alternativen pädagogischen Konzepten wie die Montessori-Schulen.Maria Montessori und die Montessori-Pädagogik
Das pädagogische Konzept der italienischen Ärztin Maria Montessori (1870-1952) gilt in Deutschland schon lange als anerkannte Lehrmethode. Bereits 1923 wurde in Jena die erste Montessori-Schule eröffnet. Inzwischen gibt es hierzulande mehr als dreihundert Grundschulen und etwa hundert weiterführende Schulen, die auf diesem Konzept basieren.Es entstand ursprünglich aus der Arbeit der Ärztin mit behinderten Kindern. Um deren Selbstständigkeit zu erhöhen, entwickelte Maria Montessori didaktische Lehrmittel speziell für geistig behinderte Schüler.
Als sie 1907 das Kinderhaus Casa dei Bambini in Rom für geistig gesunde Kinder aus sozial schwachen Familien leitete, verwendete sie diese Materialien auch in diesem Bereich mit großem Erfolg.
Leitsatz der Montessori-Pädagogik
Grundlage bildet das Prinzip, dass das Kind als „Baumeister seines Selbst“ angesehen wird.Erziehung und Bildung erfolgt also weniger durch Nachahmung, als vielmehr durch das Sammeln eigener Erfahrungen. Bei diesem Prozess stehen dem Kind Lehrer und Erzieher beobachtend zur Seite und fördern den Lernprozess durch gezieltes Hinlenken auf das Lernbedürfnis des Kindes.
Dieses Vorgehen begünstigt nachhaltig die Ausbildung eines selbstständigen Denkens und Handelns. Als oberster Leitsatz der Montessori-Pädagogik gilt die aus der Sicht des Kindes ausgesprochene Aufforderung: „Hilf mir, es selbst zu tun“.
Dies gilt auch und vor allem für Schwierigkeiten, die im Lernprozess auftreten. Die Kinder sollen lernen, die Hürden des Alltags zu bewältigen, ohne sie zu umgehen.
Unterrichtsmethoden der Montessori-Pädagogik
Als erste setzten Montessori-Schulen auf Freiarbeit, um den Schülern möglichst viel Freiraum für eigene Entdeckungen und Schlussfolgerungen zu eröffnen.Die Schüler können selbst entscheiden, womit sie sich beschäftigen möchten. Die Schule stellt dafür ein umfassendes Angebot an Arbeitsmitteln und Aufgaben aus den unterschiedlichsten Themengebieten zur Verfügung. So soll jedes Kind in seinem eigenen Tempo und selbstbestimmt lernen können.
Freiarbeit als Form des offenen Unterrichts hat inzwischen auch an Regelschulen Eingang gefunden. Ein Mix mit anderen Unterrichtsformen und -methoden hat sich bewährt, wobei auch Frontalunterricht weiterhin seine Berechtigung hat.
Es gibt aber auch Unterschiede in der Art der Durchführung der Freiarbeitsphasen:
- In der Regel werden an Montessori-Schulen dafür die ersten zwei bis drei Unterrichtsstunden des Schultages genutzt.
- Der Freiunterricht ist nicht altersgebunden. In einer Grundschule lernen deshalb Schüler der ersten bis vierten Klasse zusammen. In weiterführenden Schulen gilt das Gleiche für Schüler der höheren Klassenstufen.
Während die Freiarbeit frei von Leistungsdruck sein soll, wird das Wissen der Schüler während des gebundenen Unterrichts auch mit Leistungskontrollen und Hausaufgaben überprüft. Allerdings verzichten Montessori-Schulen zumindest in den ersten vier Schuljahren – teilweise auch danach – auf die Vergabe von Noten und Zeugnissen. Stattdessen erhalten Schüler und Eltern in der Regel zweimal pro Jahr informative Beurteilungen, die als „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess“ (IzEL) bezeichnet werden.
Lehrmittel nach Montessori (Montessori-Material)
Ein wesentlicher Aspekt der Montessori-Pädagogik ist die „Polarisation der Aufmerksamkeit“ durch montessorigerechte Lehrmittel.Aber welche Kriterien müssen die Materialien erfüllen, damit sie das pädagogische Konzept unterstützen? Hier ist zu bedenken, dass Kinder bis zum neunten Lebensjahr hauptsächlich sensomotorisch lernen.
Die Entwicklung von Montessori-Material berücksichtigt diese Erkenntnisse eines kindgerechten Lernens. Die Lehrmittel sind vorwiegend aus natürlichen Stoffen wie Holz gefertigt und sind in ansprechenden, satten Farben gehalten.
Anschauen und Anfassen statt Abstrahieren ist hier die Devise.
Puzzlekarten von Deutschland oder Europa vermitteln dem Kind z. B. sensomotorisch ein Gefühl für die einzelnen Länder durch Abtasten. Des Weiteren kommt Material für Mathematik sowie Sprach- und Sinnesmaterial zur Anwendung.
Hier einige Beispiele für beliebte Montessori-Materialien:
Das Multiplikationsbrett:
Der Multiplikator wird oben auf dem Brett durch ein rotes Holzplättchen markiert, der Multiplikand durch eine Zahlenkarte, die man links einschieben kann. Das Ergebnis wird durch die Perlen erfahrbar, die in kleine Vertiefungen auf dem Brett gelegt werden können.
Buchstaben-Tastplatten:
Einsatzzylinder:
In vier Holzblöcken mit Bohrungen in verschiedenen Größen können passende Holzzylinder eingelegt werden. Den Kindern wird dadurch bewusst, dass der Umfang und die Höhe der Zylinder wichtig sind, ob ein Zylinder passt oder nicht. Sie verstehen, dass sie die Zylinder deshalb vergleichen und entsprechend ihrer Größe anordnen müssen, damit sie die Blöcke mit ihnen Befüllen können. Sie lernen die Begriffe hoch/niedrig, schwer/leicht, breit/schmal, groß/klein anzuwenden.
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