
Spiele für den DaF-Unterricht: Sprachförderung in Bewegung

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Spiele sind im Fremdsprachenunterricht mehr als bloße „Auflockerung“. Richtig eingesetzt, unterstützen sie zentrale didaktische Ziele: Sie fördern die Kommunikationsfähigkeit, senken Sprachhemmungen und bieten authentische Sprechanlässe.
Für Lehrkräfte bieten sie eine kreative Möglichkeit, Lernprozesse abwechslungsreich und motivierend zu gestalten. Sprachen lernen muss nicht stillsitzen bedeuten!
Durch den Einsatz von Bewegungsspielen im DaF-Unterricht können Lernende auf spielerische und motivierende Weise ihre Deutschkenntnisse verbessern und gleichzeitig ihre motorischen Fähigkeiten schulen.
Im DaF-Unterricht können Bewegungsspiele nicht nur den Körper aktivieren, sondern auch den Spracherwerb nachhaltig fördern. Denn wenn Lernen mit körperlicher Aktivität kombiniert wird, werden Sprache und Inhalte auf mehreren Kanälen aufgenommen – kognitiv, motorisch und emotional.
Warum Sprachförderung in Bewegung sinnvoll ist
Studien zeigen: Lernen in Bewegung fördert die Konzentration, verbessert das Gedächtnis und sorgt für ein positives Lernklima. Vor allem im DaF-Unterricht, wo der Sprachinput oft sehr abstrakt ist, können körperlich aktive Spiele helfen, Wörter und Satzstrukturen konkret erlebbar zu machen.
Bewegung unterstützt:
- eine bessere Merkfähigkeit: Bewegte Inhalte werden oft nachhaltiger gespeichert.
- das Lernen durch multisensorische Erfahrungen: Sprache wird gleichzeitig gehört, gesprochen und körperlich erfahren.
- den Abbau von Sprachhemmungen: Durch spielerische Situationen trauen sich Lernende eher zu sprechen.
- den Teamgeist und die soziale Interaktion: Viele Spiele stärken auch soziale Kompetenzen und Kooperation.
Didaktische Tipps zur Umsetzung
- Sprachniveau anpassen: Achten Sie darauf, dass die Aufgaben dem Sprachniveau Ihrer Lerngruppe entsprechen (z. B. A1: einfache Wörter, A2/B1: einfache Sätze).
- Kombination mit Lernzielen: Verbinden Sie Bewegungsspiele immer mit klaren sprachlichen Lernzielen.
- Regeln visualisieren: Besonders für niedrigere Niveaus helfen Bilder oder Piktogramme zur Regelklärung.
- Positive Lernatmosphäre schaffen: Die Spiele sollten Spaß machen und eine positive Lernatmosphäre fördern.
- Bewegung als Belohnung: Bewegung kann als Belohnung für gute Mitarbeit eingesetzt werden.
- Variationen einbauen: Die Spiele können variiert werden, um sie abwechslungsreicher zu gestalten.
- Rituale einführen: Bewegungsrituale können den Unterricht strukturieren.
- Reflexion: Nach dem Spiel – kurze Reflexion: Was haben wir gelernt? Neue Wörter an der Tafel sammeln.
Bewegungsspiele für den DaF-Unterricht
Hier sind fünf praxiserprobte Spiele, die Sie leicht in Ihren Unterricht integrieren können – drinnen oder draußen, mit wenig Material und für verschiedene Sprachniveaus.
1. Pantomime-Wettlauf
Ziel: Förderung von Sprechimpulsen und Wortschatz
Vorbereitung: Kärtchen mit Begriffen ausdrucken oder aufschreiben, die pantomimisch dargestellt werden können.
Ablauf: Teilen Sie die Klasse in zwei Teams auf.
Ein Kind aus jedem Team erhält einen Begriff (z. B. „Fahrrad fahren“) und stellt diesen pantomimisch dar. Das eigene Team versucht nun, den Begriff zu erraten. Ist das geschafft, läuft das nächste Kind nach vorn und erhält einen Begriff.
Das Team, das in 5 Minuten die meisten Begriffe erraten hat, gewinnt.
Zielgruppe: A1-B2
Variation: Verben, Berufe, Gefühle etc.
2. Wörterkönig
Ziel: Wiederholung von Wortschatz zu bestimmten Themen (z. B. Tiere, Kleidung, Essen)
Vorbereitung: Begriffe und passende Bilder ausdrucken. Die Bilder gut sichtbar für jedes Team auslegen.
Ablauf: Zwei Teams treten gegeneinander an.
Die Lehrkraft oder ein Schüler/eine Schülerin lesen einen der Begriffe vor. Die ersten Spielerinnen und Spieler jedes Teams laufen los und suchen das dazu passende Bild. Wer schneller ist, bekommt einen Punkt. Das Team mit den meisten Punkten wird Wörterkönig.
Zielgruppe: A1/A2
Variation: Die Lernenden schreiben das Wort an die Tafel.
3. Familienwirrwarr
Ziel: Ausspracheübung von bestimmten Vokalen oder Konsonanten
Vorbereitung: Alle Familiennamen der Schülerinnen und Schüler werden auf Kärtchen geschrieben.
Ablauf: Jedes Kind bekommt ein Kärtchen mit einem Familiennamen. Die Lernenden bewegen sich durch den Raum und sagen den zugeteilten Familiennamen laut im Gehen. Alle hören zu und versuchen, ihre eigene Familie zu finden.
Zielgruppe: A1/A2
Variation: Mit weiblichen und männlichen Vornamen und Nachnamen
4. Seiltanz
Ziel: Festigung von Verbformen in der Vergangenheit
Vorbereitung: Die Lehrkraft klebt im Klassenzimmer eine Linie aus breitem Kreppband auf den Boden. Alle Lernenden stellen sich auf das Kreppband.
Ablauf: Die Lehrkraft erklärt die Regeln: Die Kinder sollen bei regelmäßigen Verben nach rechts und bei unregelmäßigen Verben nach links springen. Dann nennt sie ein Verb, beispielsweise „machen“. Wer in die falsche Richtung springt, setzt sich auf seinen Platz.
Beispiele: gehen, arbeiten, essen, bleiben, bringen, fahren, lernen, kommen, aufstehen, sehen, kennen, einkaufen, laufen, kochen, telefonieren
Variation: Um es schwieriger zu machen, sollen die Kinder z. B. das Perfekt bilden und sagen beispielsweise laut: „Ich habe gemacht.“
Zielgruppe: A1/A2
Variation: Dativ oder Akkusativ/sein oder haben
5. Sprachliche Bewegungsreise
Ziel: Freies Sprechen in Bewegung
Ablauf: Die Klasse „reist” gemeinsam an verschiedene Orte (z. B. Supermarkt, Bahnhof, Park). Die Lehrkraft moderiert: „Du gehst in den Supermarkt. Was kaufst du?” Die Lernenden bewegen sich durch den Raum und antworten im Gehen.
Zielgruppe: Ideal für A1–B1
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