Unterrichtsmethode Schneeballverfahren
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Das Schneeballverfahren, das wir Ihnen hier vorstellen möchten, hat nichts mit den dubiosen Geschäftsmethoden eines Schneeballsystems zu tun, sondern ermöglicht es, Ideen, Meinungen oder Lösungsansätze innerhalb einer Klasse auf die besten Vorschläge zu reduzieren.
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Was ist das Schneeballverfahren?
Das Schneeballverfahren (auch Schneeballmethode) ist eine Art Brainstorming, das Sie in einer größeren Gruppe, wie z.B. einer Schulklasse, durchführen können. Im Unterschied zum Brainstorming reduzieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse durch die Abstimmung mit anderen Gruppenmitgliedern selbst auf wenige konsensfähige Vorschläge. Die Vorteile der Methode liegen in der Einbindung aller Schülerinnen und Schüler und der Stärkung sozialer Kompetenzen.
Wann kann ich das Schneeballverfahren einsetzen?
Sie können das Schneeballverfahren z.B. einsetzen, wenn Sie die gesamte Klasse eine Fragestellung erörtern, eine Meinungs- oder Ideensammlung zu einem Thema erstellen oder Lösungsansätze zu einem Problem suchen lassen möchten. Daneben trainiert die Klasse auch soziale Kompetenzen wie die Diskussions- und Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Die Methode eignet sich etwa ab der 3. Klasse.
Was ist bei der Durchführung zu beachten?
Zunächst erläutern Sie der Klasse den Ablauf des Schneeballverfahrens. Ausgangspunkt kann eine Frage oder ein Problem sein, das Sie der Klasse schildern. Als Lehrkraft unterstützen Sie die Schülerinnen und Schüler, wenn nötig, bleiben aber eher im Hintergrund. Der „Ergebnis-Schneeball“ rollt durch die Klasse und verdichtet sich dabei in vier Schritten:
1. Schritt: Einzelarbeit
Die Schülerinnen und Schüler sollen eine feste Anzahl von Antworten, Ideen bzw. Lösungsmöglichkeiten finden. Gut geeignet sind z.B. drei oder vier Vorschläge. Die Zahl geben Sie vor. Zunächst überlegt jeder für sich und notiert die Ergebnisse.
2. Schritt: Partnerarbeit
Jetzt finden sich die Schüler zu Paaren zusammen. Am schnellsten klappt das mit dem Sitznachbarn. Nachdem sie die eigenen Ergebnisse vorgestellt haben, diskutieren die Schülerinnen und Schüler, welche Punkte sie in die nächste Runde mitnehmen möchten. Denn: Die Anzahl der Ergebnisse soll nach Ende jeder Runde gleichbleiben. Anschließend schreiben sie diese wieder auf.
3. Schritt: Gruppenarbeit
Nun sucht sich jedes Team ein weiteres, sodass Vierergrüppchen entstehen. Wie im vorangegangenen Schritt stellen sich die Teams gegenseitig ihre Resultate vor und einigen sich dann, welche davon sie in der finalen Runde der gesamten Klasse vorstellen möchten.
4. Schritt: Präsentation der Ergebnisse
Abschließend präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse vor der Klasse. Durch die Auswahl der Punkte in den vorangegangenen Runden sind nun die konsensfähigsten und besten Resultate herausgearbeitet worden.
Die Methode ist sozusagen ein komprimierter Meinungsbildungsprozess, an dem sich alle Schülerinnen und Schüler beteiligt haben, und mit dessen Ergebnis sie sich am Ende identifizieren können.
Als Lehrerinnen und Lehrer erhalten Sie eine gut handelbare Anzahl von Ergebnissen mit denen Sie und Ihre Klasse weiterarbeiten können.
Variation:
Sie können je vier Schülerinnen und Schülern, die sich im 3. Schritt zu einer Gruppe zusammenfinden, auch unterschiedliche Aufgaben zu einem Unterrichtsthema stellen. So erhalten Sie Ergebnisse zu unterschiedlichen Aspekten des Themas.
Quellen
www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/schneeballmethode/
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