Eingangsbereiche in Kindergarten und Kita gestalten
Der Eingangsbereich in Kindergarten und Kita dient neben dem Ankommen der Kinder und seiner Funktion als Garderobenbereich auch als Treffpunkt für Eltern. Außerdem ist der Flur einer Kindertagesstätte auch Ausstellungsfläche für Bastelarbeiten und - je nach Raumgröße oder pädagogischer Ausrichtung – zeitweise sogar Ausweichfläche für pädagogische Angebote. Diese vielseitige Nutzbarkeit macht das Entree von Kindertagesstätten zu einer Herausforderung in der Raumplanung. Wie werden all diese Funktionen, egal ob praktischer Natur oder auch, was die einladende Atmosphäre angeht, am besten umgesetzt? Und wie werden die Bedürfnisse von Kindern, pädagogischen Fachkräften und Sorgeberechtigten am besten berücksichtigt?
Häufig gestellte Fragen
Was ist bei der Gestaltung des Eingangsbereichs einer Kita zu beachten?
Da der Eingangsbereich nicht nur repräsentative Zwecke als Visitenkarte der Einrichtung erfüllt, sondern auch ein Platz der Begegnung und des Ankommens ist, steht die sinnvolle und einladende Raumgestaltung im Vordergrund. Eine kindgerechte Ausstattung mit Stauraum und Informationsfläche an den Wänden ist wichtig. Auch Sicherheitsaspekte (gerade bei Bodenbelag und Beleuchtung) sowie der möglichst barrierefreie Zugang sind zu berücksichtigen.
Was ist das passende Raumkonzept für den Eingangsbereich eines Kindergartens?
Raumkonzepte in Kindergarten und Kita orientieren sich an den Bedürfnissen und der Entwicklung der Kinder. Daher ist auch bei der Gestaltung des Eingangsbereichs eine flexible und wandelbare Ausstattung zu wählen, die trotzdem feste Orientierungspunkte und Anlaufstellen für Kinder, Sorgeberechtigte und pädagogische Fachkräfte bietet.
Was darf im Eingangsbereich einer Kita nicht fehlen?
Neben einem Garderobenplatz für jedes Kind, einem Stiefelwagen oder Wandregal für Gummistiefel und einer Informationswand für Sorgeberechtigte sind auch Ausstellungsflächen für Bilder und Basteleien ein wichtiger Eckpunkt für eine einladende und trotzdem praktische Einrichtung im Eingangsbereich.
Welche Rolle hat die pädagogische Fachkraft bei der Planung des Eingangsbereichs?
Erzieherinnen und Erzieher sind bei der Raumgestaltung die Vertreter der kindlichen Bedürfnisse. Sie bringen sich in die Raumgestaltung mit ein, indem sie die Anforderungen, welche die Kinder der Einrichtung an die Räumlichkeiten haben, in das Raumkonzept mit einfließen lassen. Der freie Blick auf die Räumlichkeiten durch die Augen der Kinder kann hierbei helfen, an die Herausforderungen der Raumplanung mit einem anderen Blickwinkel heranzugehen.
Was sind raumbildende Elemente im Eingangsbereich einer Kita?
Regale, Schränke und Trennwände können als raumbildende Elemente eingesetzt werden. Je nach Größe des Eingangsbereichs sind Sitzgelegenheiten als Treffpunkt für Sorgeberechtigte und auch für Kinder ebenfalls raumbildend, da Orte des Zusammenseins geschaffen werden, die über die rein funktionale Gestaltung hinausgehen.
Der Eingangsbereich als Visitenkarte des Kindergartens
Auch in Kindergarten und Kita gilt: Eine aufgeräumte und freundliche gestaltete Eingangshalle wirkt einladend und macht es Kindern, Eltern und potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen leichter, sich in der pädagogischen Einrichtung wohlzufühlen. Bereits bei der Planung des Eingangsbereiches sollte darauf geachtet werden, dass die gewählten Einrichtungsgegenstände funktional und praxistauglich aber auch atmosphärisch sind. Schon beim Betreten der Kindertagesstätte sollte ein Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit vermittelt werden.
Während der Corona-Pandemie entfiel über einen langen Zeitraum die Begegnungsfunktion des Eingangsbereichs in Kindergarten und Kita, da Sorgeberechtigte die Einrichtungen oftmals nicht betreten durften. Als sinnvoll haben sich in dieser Zeit erweiterte Elternbriefe, Aushänge an den Fenstern der Einrichtung und die Kommunikation mit den Sorgeberechtigen per App oder Videotelefonie erwiesen. Für die Kinder erwies sich die Trennung an der Eingangstür zunächst als ungewohnt - sofern dies nicht vorher schon Teil des regulären Ablaufs der Einrichtung war - wurde aber in den meisten Fällen schnell zu einem bekannten Teil des Alltags, der durch die Abstandregeln und Vorsichtsmaßnahmen im Zuge der Pandemie notwendig war.
Tipps für einen optimal gestalteten Eingangsbereich:
Funktionale Möbel mit Stauraum
Der Schlüssel zu einem aufgeräumten Eingangsbereich ist Stauraum. Jacken, Schuhe, Gummistiefel, Handschuhe, Matschhosen, Wechselkleidung und persönliche Gegenstände wie Stofftiere finden hier ihren Platz. Personalisierte Garderobenplätze sind ein Muss und vermitteln ein Gefühl des Ankommens. Damit dieser Bereich nicht allzu vollgestopft wirkt, sollte lediglich die aktuelle saisonale Kleidung dort aufbewahrt werden. Alles andere kann den Eltern mit nach Hause gegeben werden. Auch Aufbewahrungskästen sorgen dafür, dass kleine Gegenstände und einzelne Handschuhe, Socken oder Ähnliches nicht überall herumliegen. Ob bewusst oder unbewusst wahrgenommen, gilt: Ein aufgeräumter Eingangsbereich in Kindergarten und Kita suggeriert eine ebenso geordnete Struktur und Arbeitsweise.
Kindgerechte und anregende Gestaltungselemente
Neben praxistauglichen und praktischen Möbelstücken soll natürlich auch beim Betreten des Kindergartens schon eine kindgerechte, anregende Umgebung für Kinder und Eltern erkennbar sein. Spiegel, Wandspiele und – sofern dies vom Platz her möglich ist – Podeste laden dazu ein, direkt in die Gemeinschaft der Kita einzutauchen und zusammen mit den anderen Kindern täglich Neues zu entdecken.
Platz für Informationen
Der Austausch von Informationen sorgt nicht nur im pädagogischen Team für einen reibungslosen Ablauf. Auch zwischen Kindergartenteam und Eltern oder Sorgeberechtigten sorgt ein unkomplizierter Austausch von wichtigen Infos – auch abseits von Elternbriefen – für eine zielführende Zusammenarbeit. Waldtage, Ausflüge oder kleinere und größere Feiern können an Plakatwänden angekündigt werden. Neue Kolleginnen und Kollegen stellen sich mit einem – im Eingangsbereich ausgehängten – Steckbrief vor. Der Elternbeirat informiert dort über aktuelle Projekte und auch die Öffnungszeiten der örtlichen Bibliothek und viele weitere Hinweise und Tipps sind für alle einsehbar.
Selbstständiges Erkunden durch Raumgestaltung fördern
Vielfach konzentrieren sich die Beteiligten bei der Planung und Gestaltung der Eingangsbereiche in Kindergarten und Kita auf einige Stichworte. Funktionalität, Ort der Begegnung, das Ankommen im Gebäude und flexible Nutzungsmöglichkeiten stehen ganz klar im Fokus vieler Überlegungen. Ein wichtiger Aspekt der Raumgestaltung sollte allerdings nicht vernachlässigt werden: die Orientierungsfunktion für große und kleine Entdecker:innen. Nicht nur im offenen Konzept, bewegen sich die Kinder über alle Räume oder Werkstätten verteilt im Gebäude. Thematisch passend gestaltete Eingänge und Türen helfen den Kindern dabei, die Orientierung zu behalten und fördern außerdem schon bei den ersten Überlegungen zur Tagesgestaltung die Entscheidungsfindung der Kinder.
Viel Licht und warme, einladende Farben
Ein aufgeräumter und organisierter Flur muss nicht weiß, kalt und leer sein. Warme, einladende Farben oder helle Pastelltöne sorgen gemeinsam mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept für eine positive Raumwirkung. Mit natürlichen und auch künstlichen Lichtquellen fällt Kindern und Erwachsenen die Orientierung leicht. Jeder findet seinen Platz und die wichtigsten Informationen auf einen Blick. Ein ausreichend beleuchteter Eingangsbereich erleichtert es den Kindern auch, sich selbstständig umzuziehen. Schuhe zubinden und Reißverschluss einfädeln – das geht schneller und leichter, wenn man etwas sieht :)
Schallabsorber gegen den Lärm
Fliesenboden, PVC-Bodenbelag oder Hartholzböden sind pflegeleicht und hygienisch. Allerdings steigt mit diesen Böden durch ihre schallharte Beschaffenheit auch der Geräuschpegel in Flur und Eingangsbereich. Das laute Stampfen von vielen Kinderfüßen und aufgeregte Gespräche zwischen den Kleinen werden durch die Raumbeschaffenheit oft verstärkt. Abhilfe schaffen hier Akustik-Wandpaneele oder Schallabsorber, die ganz unkompliziert an Decke oder Wand angebracht werden können.
Funktionsbereiche des Flurs
Besonders in Kindergärten und Kitas ist der Flur oder auch der Eingangsbereich so viel mehr als Garderobe oder die Verbindung zwischen mehreren Räumen. Bedingt durch beengte Gruppenräume, steigende Zahlen zu betreuender Kinder oder auch durch die Umsetzung unterschiedlicher pädagogischer Konzepte (z. B. die Reggio-Pädagogik mit der Piazza als zentralem Treffpunkt) wird dieser Raum in Kindertagesstätten mit den unterschiedlichsten Funktionen bedacht.
Begegnungsort für Eltern
Als Elternplatz wird oft eine Sitzgelegenheit in Erwachsenengröße mit einem kleinen Tisch verwendet. Eltern, die ihre Kinder abholen oder bringen, finden im Elternbereich allgemeine Informationen zur Kindertageseinrichtung und aktuelle Nachrichten, Infobroschüren zu Kindererziehung, Kindergesundheit, Familienthemen, Medienerziehung und vielem mehr. Weiterhin gibt der Elternplatz kurze Gelegenheit für Tür-Angel-Gespräche oder den Austausch mit anderen Eltern.
Garderobe
Jedes Kind braucht seinen Platz und das gilt auch für die Kleidung, die Schuhe und das ein oder andere Schmusetier. Eine ansprechend gestaltete und trotzdem funktionale Garderobe für die Eingangshalle bietet Stauraum, einfach erkennbare Sitzplätze für die Kinder und eine kindgerechte Höhe, sodass die Kleinen ihre Fächer, Kleiderhaken und Ablagebereiche selbstständig erreichen können.
Essbereich im Flur
Wenn die Raumaufteilung keinen separaten Speiseraum ermöglicht, kann dieser auch in den Eingangsbereich ausgelagert werden. Die entsprechenden Tische und Stühle in kindgerechter Höhe bieten nicht nur Platz für das gemeinsame Frühstück oder Mittagessen, sondern können auch für Spiele oder Bastelarbeiten genutzt werden.
Spielbereich
Einladend und anregend soll der Flur in Kindergarten und Kita sein. Wenn also durch die Farbgestaltung und die Raumakustik entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden, ist es im nächsten Schritt der Raumkonzeption sinnvoll, sich über die tatsächliche Nutzung der Räumlichkeit klar zu werden. Wie groß ist der Eingangsbereich? Werden dort Bewegungsparcours oder Klettermöglichkeiten für die Kinder untergebracht? Gibt es eine eigene Bauecke, eine Puppenküche oder eine Bibliothek für Eltern und Kinder? Ziel der genannten Möglichkeiten ist es, den Flur aus seiner reinen Schleusenfunktion herauszuführen und ihn zu einem Lebensraum für Groß und Klein zu machen – eine Rolle, die dem Kindergarten im Allgemeinen zugewiesen wird und die sich daher in allen Räumen wiederfinden sollte.
Schmutzschleuse
Eine Idee für den Eingangsbereich in Kindergarten und Kita ist die Einrichtung einer Schmutzschleuse. Gerade nach Waldausflügen oder dem Spiel in der Matschküche sind verschmutzte Stiefel und Regenhosen eine Herausforderung für die üblichen Garderobenhaken und Schuhablagen. Eine Schmutzschleuse – also ein spezieller Bereich kurz hinter dem Ein- und Ausgang der pädagogischen Einrichtung – kann hier Abhilfe schaffen. Ein Stiefelwagen und eine abwischbare Möglichkeit, um die Matschhosen aufzuhängen, sind in einem Windfang oder einem ähnlichen Teil des Eingangsbereichs ein guter Weg, um die Verschmutzung im Garderobenbereich auf ein Minimum zu reduzieren.
Saisonale Gestaltung des Eingangsbereichs
Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind 4 Jahreszeiten. Keine weniger und keine mehr. 4 verschiedene Fröhlichkeiten.
(L. Lionni „Die Feldmaus Frederick“)
Das Thema Jahreszeiten wird Kindern nicht nur durch Bücher und Gespräche vermittelt, sondern auch durch Dekorationen und pädagogische Angebote. Sei es das gemeinsame saisonale Basteln für den Eingangsbereich oder eine auf die Jahreszeiten abgestimmte Auswahl an Büchern – die visuelle Präsentation hinter der Eingangstür bringt die Kinder dazu, sich aktiv mit dem aktuellen Jahresabschnitt auseinanderzusetzen.
Jahreszeitentisch
Als Dekoration für den Eingangsbereich hat sich der Jahreszeitentisch etabliert. Auf einem nicht allzu hohen Tisch werden, für die Jahreszeit typische, Symbole, Pflanzen, Früchte, Bilder, Bücher oder Tiere arrangiert. Das Farbschema wird ebenfalls der Saison angepasst und kann von frühlingshaftem Grün über sommerliches Gelb zu herbstlichem Orange hin zu winterlichem Blau reichen. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, den Jahreszeitentisch zu untersuchen und in gemeinsam zu erkunden. Mit allen Sinnen werden so Erfahrungen gesammelt. Ein duftender Kiefernzapfen oder ein Regenstab sorgen dafür, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren und die Nase das jahreszeitliche Sinnesspektrum erfahren.
Fensterbilder
Große Fensterflächen sind in vielen Kindergärten der Garant für lichtdurchflutete Räumlichkeiten. Dies ist nicht nur bei den Gruppenräumen der Fall, sondern auch im Eingangsbereich. Um diese Fensterflächen bestmöglich und kreativ zu nutzen, bietet sich das Basteln von Fensterbildern an. Der Vorteil einer Fensterdekoration ist, dass alle Kinder ihren Teil dazu beisteuern können. Eine verschneite Landschaft mit Transparentpapier-Sternen im Winter oder eine Wiese voller Hasen im Frühling – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ausstellungsfläche für Kunstwerke
Damit nicht nur die Freunde in der eigenen Gruppe Bastelarbeiten und Bilder sehen können, ist das Einrichten einer Galerie im Eingangsbereich durchaus sinnvoll. Ob mit Bilderleisten oder Stellwänden – zentral in Szene gesetzt sind die bunten Basteleien mehr als reine Dekoration. Sie geben außerdem einen Einblick in die aktuellen Themenkomplexe des Kindergartenjahres und auch über die Interessen der kleinen Künstler.
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