
Unterrichtsmethode: Blitzlicht

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Die Blitzlichtmethode eignet sich ideal, wenn Sie von allen Schülerinnen und Schülern schnell eine kurze Rückmeldung einholen möchten – sei es zu Meinungen, Stimmungen oder Erkenntnissen.
Wie ein Blitzlicht, das einen dunklen Raum für eine Sekunde erhellt und dieses Bild festhält, liefert diese Methode eine Momentaufnahme der Gedanken Ihrer Klasse.
Hier erhalten Sie einen schnellen Überblick über die Methode und Tipps zur Umsetzung im Unterricht.
Wie läuft eine Blitzlichtrunde ab?
- Am Anfang der Blitzlichtmethode steht eine klar umrissene Frage.
- Nacheinander äußern sich alle Schülerinnen und Schüler kurz in Ich-Form zu dieser Frage.
- Optional: Die Antworten werden an der Tafel notiert.
- Während der Runde stehen die Antworten für sich und werden nicht kommentiert oder unterbrochen.
- Verständnisfragen sind aber möglich.
- Nachdem sich alle geäußert haben, können die Beiträge diskutiert werden sowie Verbesserungs- und Lösungsvorschläge für angesprochene Probleme gesucht werden.
- Kommt die Methode z. B. nur als kurze Meinungsabfrage zum Einsatz, kann dieser Punkt entfallen.
Für welche Unterrichtssituationen ist die Blitzlichtmethode geeignet?
Je nach Zielsetzung kann die Blitzlichtrunde zu Beginn, während oder am Ende einer Unterrichtseinheit zum Einsatz kommen. Die Frage kann auf inhaltlicher Ebene, für emotionale oder sachliche Rückmeldungen erfolgen.
-
Als Einstieg:
Möchten Sie die Blitzlichtmethode zu Beginn eines neuen Themas einsetzen, können Sie die Frage als Einstieg verwenden und erhalten so ein Bild über das Vorwissen und die bestehenden Meinungen.
Häufig wird die Methode auch in Kombination mit einer zuvor gezeigten Bildquelle, einer Karikatur oder einem kurzen Text verwendet. Die Frage zielt dann auf die Meinungen zu den gesehenen, gehörten oder gelesenen Informationen ab. -
Als Zwischenfrage:
Zum einen kann mit einer zwischengeschobenen Blitzlichtrunde überprüft werden, ob sich die Haltungen der Schüler mit einem erweiterten Wissensstand zur ersten Fragerunde verändert haben, zum anderen können Sie die Methode als Feedbackinstrument nutzen, um zu sehen, wo die Schülerinnen und Schüler stehen, was ihnen Probleme bereitet und wobei sie mehr Hilfe benötigen.
Wenn die Schüler unkonzentriert wirken und sich Störungen häufen, können Sie mithilfe einer Blitzlichtrunde den Grund dahinter erfragen. -
Als Abschluss:
Am Ende einer Unterrichtseinheit kann die Blitzlichtmethode als Feedbackrunde fungieren. Alle äußern z. B. knapp, was sie gut bzw. weniger gut fanden und womit sie Schwierigkeiten hatten.
Vorteile der Blitzlichtmethode
- Vielseitig einsetzbar: Die Methode eignet sich für verschiedene Phasen des Unterrichts – als Einstieg, Zwischenelement oder Abschluss.
- Minimaler Aufwand: Sie lässt sich ohne großen Vorbereitungsaufwand spontan durchführen.
- Schnelle Rückmeldung: Lehrkräfte erhalten rasch eine Momentaufnahme von Meinungen, Stimmungen oder Wissensständen.
- Fördert die Kommunikation: Alle Schülerinnen und Schüler kommen zu Wort. Das stärkt die Gesprächskultur und den gegenseitigen Respekt.
- Niedrigschwellige Beteiligung: Auch zurückhaltende Kinder können sich mit einem kurzen Statement einbringen.
- Stärkt die Klassengemeinschaft: Wenn Herausforderungen offen angesprochen werden, können gemeinsam Lösungen entwickelt werden.
- Förderung von Reflexion: Die Methode regt zur Selbstwahrnehmung und Reflexion des eigenen Lernprozesses an.
- Digital adaptierbar: Auch im digitalen Unterricht (z. B. über Chat oder Tools wie Mentimeter) unkompliziert anwendbar.
Welche Probleme können auftreten?
- Zeitdruck beim Formulieren:
Manche Schülerinnen und Schüler benötigen etwas Zeit, um ihr Statement zu überdenken. Wenn sie gleichzeitig den anderen zuhören sollen, fühlen sie sich schnell überfordert.
Tipp: Geben Sie vor Beginn der Runde bewusst 1–2 Minuten Bedenkzeit. So können alle in Ruhe überlegen und später aktiver zuhören. - Abhängigkeit von Vorrednern:
Wenn sich die ersten Schülerinnen und Schüler geäußert haben, besteht die Gefahr, dass nachfolgende Beiträge nur noch wiederholen, was bereits gesagt wurde.
Tipp: Bitten Sie Ihre Klasse, ihre Gedanken vorab stichpunktartig aufzuschreiben. - Schüchterne oder unsichere Kinder:
Einige Kinder fühlen sich unwohl, sich vor der ganzen Klasse zu äußern, besonders bei persönlichen oder emotionalen Themen.
Tipp: Führen Sie Blitzlichtrunden zunächst in Kleingruppen ein oder ermöglichen Sie auch schriftliche Beiträge. - Unklare Aufgabenstellung:
Wenn die Einstiegsfrage zu offen oder missverständlich formuliert ist, fällt es den Schülerinnen und Schüler schwer, sich präzise zu äußern.
Tipp: Formulieren Sie gezielte, kurze Ich-Fragen (z. B. „Wie fandest du die Gruppenarbeit heute?“ oder „Was hast du heute dazugelernt?“).
Weitergehende Informationen zur Blitzlichtmethode bietet der Beitrag zur Unterrichtsmethode Blitzlicht im Methodenpool der Uni Köln.
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