Batiken und Shibori in der Schule
Diesmal wird es bunt und kreativ: wir batiken! Das Thema Batik bzw. Reservierungstechnik eignet sich gut für Schülerinnen und Schüler der dritten oder vierten Klasse.
Pluspunkt: Batikmuster liegen gerade wieder voll im Trend und es lassen sich auch alte Kleidungsstücke mit neuen Mustern upcyceln.
Was ist Batik?
Bei Batik haben wir sofort bunte Hippiemuster im Kopf, aber eigentlich bezeichnet die aus Indonesien stammende Färbetechnik ein Verfahren, bei dem Textilien mit Wachs bemalt und danach gefärbt werden. Die Stoffe behalten an den mit Wachs bedeckten Stellen die ursprüngliche Farbe.
Weil die Bezeichnung aber sehr verbreitet ist, werden wir im Text weiterhin von Batik sprechen. Die Technik, bei der Kreise und wilde Muster auf den Stoffen entstehen, nennt man Tie-Dye oder Shibori:
Was ist Shibori und Tie-Dye?
Bei der aus Japan stammenden Shibori-Technik (Tie-Dye im englischen, Plangi im indonesischen Sprachraum) handelt es sich wie bei Batik um eine Reservierungstechnik. Statt mit Wachs, wird der Stoff vor der Farbe aber z. B. durch Knoten, Falten, Abbinden oder Einbinden von Gegenständen reserviert.
Was benötigen Sie zum Batiken?
- weiße/helle Textilien (am besten aus Naturfasern)
- Textil-/Batikfarbe
- Kochsalz
- Gefäße zum Färben
- Material zum Ab- und Einbinden (Schnüre, Gummibänder, Holz- oder Pappplättchen, Wäscheklammern)
- Wasserkocher
- Gummihandschuhe
- Malkittel für die Kinder
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Übung macht den Meister
Bevor die Kinder sich an T-Shirts, Schals und Kissen wagen, empfiehlt sich ein Übungsdurchlauf mit Stoffresten (z. B. aus alten Bettlaken). Dabei können sie zwei oder drei Techniken ausprobieren und ihren Favoriten auswählen. Falls hier etwas noch nicht perfekt klappt, ist es nicht so schlimm.
Welche Techniken eignen sich für die Grundschule?
Da gibt es nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. Vielleicht haben die Kinder aber auch weitere Ideen, die sie testen möchten – experimentieren ist hier unbedingt erwünscht :)
1. Abbinden:
Zufallsmuster:Die Kinder knüllen den Stoff ganz fest zusammen und binden ihn mit einer Schnur ab. Wichtig ist, wie bei allen Techniken, dass die Schnur sehr fest sitzt, damit die Farbe nicht alle Stellen erreichen kann.
Streifenmuster:
Ein Streifenmuster können die Schülerinnen und Schüler erzeugen, indem sie den Stoff mit einer Schnur oder Gummibändern in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen abbinden
Das bekannte Batik-Muster, das ein bisschen einem Schneckenhaus gleicht, erzeugen die Kinder, indem sie den Stoff mittig mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger greifen und ihn schneckenförmig eindrehen. Am Ende wird der Stoff in dieser Form fest verschnürt.
Das Bulls Eye ist ein sehr verbreitetes Muster. Dazu den Stoff an einer Stelle fassen, anheben und mehrmals abbinden.
2. Knoten:
Marmorierte Muster entstehen, wenn die Kinder mehrere Knoten in den Stoff machen.
3. Falten:
Die Schülerinnen und Schüler falten den Stoff z. B. zieharmonikaförmig zu einem Drei- oder Viereck. Diese Technik eignet sich gut für nicht zu dicke Stoffe, die gut zu falten sind. Am Ende wird das Päckchen fest zusammengeschnürt. Sollen auch die äußeren Flächen die ursprüngliche Farbe behalten, müssen Plättchen aus Pappe oder Holz aufgelegt werden.
4. Gegenstände Einbinden:
Legen die Kinder Perlen, Steine oder andere runde Gegenstände auf den Stoff, und binden diese mit einer Schnur ein, entstehen Kreise.
Am besten werfen Sie vor dem Färben einen Blick auf die Kunstwerke und prüfen, ob sie fest verschnürt sind. Ggf. helfen Sie noch mal beim Festziehen, damit alle ein schönes Ergebnis erhalten :)
Das Farbbad vorbereiten
Während die Kinder mit dem Vorbereiten ihrer Textilien beschäftigt sind, können Sie die Farbe anmischen.
Beim Farbpulver sind dazu meist heißes Wasser und Salz nötig. Es gibt aber auch Kaltfärbefarben, für die handwarmes Wasser ausreicht.
Das Salz sorgt dafür, dass die Stoffe die Farben besser annehmen. Wollen Sie Seide oder Wolle färben, verwenden Sie Essig statt Salz. Angaben, wie viel Farbe Sie für die Menge an Stoff benötigen, finden Sie auf der Packung der Farbe.
Textilien färben
Bevor der Stoff ins Farbbad kommt, sollte er für ein paar Minuten in Wasser eingeweicht werden.
Danach legen Sie die vorbereiteten Textilien in das Gefäß mit der Farbe. Wie lange sie dort verbleiben sollen, entnehmen Sie den Herstellerhinweisen der gewählten Farbe. Meist sind es 20 bis 30 Minuten. Für ein besseres Ergebnis können Sie die Stoffpäckchen immer wieder etwas bewegen.
Nach Ablauf der Zeit nehmen Sie die Textilien mit Handschuhen aus dem Farbbad und waschen sie mit klarem Wasser aus. Wenn keine oder kaum noch Farbe austritt, können die Kinder ihre Werke aufbinden und zum Trocknen aufhängen.
Farbe fixieren
Damit die Farbe nicht beim ersten Waschen gleich wieder verblasst, muss sie fixiert werden. Dafür eignet sich eine dieser drei Methoden:
- Farbfixierer: Fixiermittel gibt es in der Drogerie zu kaufen. Je nach Hersteller kann das noch feuchte, frisch gebatikte Textil noch abgebunden für die angegebene Zeit in die vorbereitete Mischung aus Fixiermittel und Wasser gelegt werden.
- Bügeln (Achtung: funktioniert nicht bei allen Farben): Das fertige, trockene Textil kann auch durch bügeln „waschecht“ gemacht werden. Dazu ein Stück Stoff zwischen Bügeleisen und Batiktextil legen und ohne Dampffunktion mehrere Minuten lang bügeln. Danach kann es bei 30 Grad auf links gedreht gewaschen werden.
- Lösung aus Essig, Wasser und Salz: Im Blog Wunderbunt wird beschrieben, wie man Batik-Farbe durch Einweichen in einer Lösung aus Essig, Wasser und Salz und nachfolgendes Waschen in der Maschine erneut unter Zugabe von Essig und Salz fixieren kann.
Stoffe Beschreiben und Bemalen
Die gebatikten Textilien können zusätzlich noch mit speziellen Stoffmaltiften oder Textilfarbe beschrieben oder bemalt werden.
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